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Altländer Boßel-Picknick mit Lachs-Kirsch-Sandwich und Apfel-Butterkuchen-Muffins



BOSSEL-PICKNICK AUS DEM ALTEN LAND

 

[für 4-6 Personen]

 

[Barbara] Womit könnten wir unsere norddeutsche Region am besten vorstellen? 

 

Wir hier im Alten Land sind berühmt für unser Obst und alles, was man daraus machen kann. Aber wären nicht wir, wenn wir einfach einen klassischen Altländer Apfelkuchen präsentieren würden. Dazu kreiseln immer viel zu viele Ideen in unseren Köpfen herum. Warum sollen wir unsere Leser und Nachkocher nicht einfach auf eine imaginäre Altländer Boßeltour mitnehmen und dabei für die Verpflegung sorgen? 

 

[Boßeln ist übrigens eine norddeutsche Sportart, bei der Mannschaften versuchen, mit einer Holzkugel eine festgelegte Wegstrecke mit möglichst wenig Würfen zurückzulegen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer: Man sollte trinkfest sein].

 

Wichtigste Ausstattung bei diesen Touren ist neben der Kugel und den Schnapsgläsern ein gut bestückter Verpflegungs-Bollerwagen. Womit wir den unseren hier beladen haben, verraten wir euch hier: 

 

Es gibt selbst gebeizten Lachs auf frisch gebackenem Brot. Der Lachs wird verfeinert mit einem Relish aus Altänder Kirschen. Ein gutes Stück Altländer Butter-Apfel-Kuchen darf auch nicht fehlen, aber um das Essen am Deich zu erleichtern, gibt es ihn hier in Muffin-Form. Lasst es euch gut schmecken und passt auf, die Kugeln fliegen tief!



LACHS-KIRSCH-SANDWICH AUF SAUERTEIGBROT

 

Zutaten für das Brot:

 

[für 1 großen Laib Brot, ca. 15-20 Scheiben]

 

[Pauline] Wenn ich an die Ferien bei meinen Großeltern denke, werde ich gelegentlich ziemlich wehmütig. Ich  vermisse meine Oma und meinen Opa sehr und wenn ich dann in Gedanken wieder in ihrer Wohnung bin, den ganz typischen Geruch wahrnehme und mir vorstelle, wie sie beide im Nebenzimmer sitzen und sich unterhalten, muss ich meistens etwas mit den Tränen kämpfen …

 

Eines der schönsten Rituale, wenn ich bei ihnen war, war das ausgedehnte [kalte] Abendessen, das ich zur Feier der Ferien, immer im Wohnzimmer und vor dem Fernseher genießen durfte. Vorher gingen Oma und ich meistens lange einkaufen und es wanderte alles in den Einkaufswagen, was mein Kinderherz höher schlagen ließ.

 

Neben den schönsten Käsesorten, fein geschnittener Tomate, Salami, Hamburger Gekochter, Mett und natürlich [sehr gesund] meiner geliebte Spriten, war es vor allem das Feinbrot vom Bäcker aus dem Ort, dass ich nie wieder irgendwo besser gegessen habe.

 

Für mich ist der Geschmack dieses Brotes untrennbar mit unserer Region und den Ferien bei Oma und Opa verbunden, die in einem Ort direkt an der Elbe gewohnt haben. Klar also, dass es zum Teil unseres regionalen Menüs werden musste und ich habe lange probiert, bis ein Rezept [annähernd] an das Original herangekommen ist.

 

Ob das Feinbrot tatsächlich so gebacken wurde, weiß ich nicht. Allerdings erinnert es mich geschmacklich einfach an früher und ich möchte euch das Rezept nicht vorenthalten.

 

  • 150 g gegarte Salzkartoffeln vom Vortag
  • 350 g Dinkelmehl Typ 630
  • 100 g Roggenmehl Typ 1150
  • Salz
  • 75 g Sauerteig
  • 10 g frische Hefe
  • 3 EL Zucker

 

Die Kartoffeln zerdrücken und mit Salz zum Mehl geben. Den Sauerteig ebenfalls zufügen. Hefe mit Zucker und etwas Wasser glatt rühren. Nun aus allen Zutaten mit ca. 250 ml Wasser einen geschmeidigen, etwas klebrigen Teig kneten.

 

In eine saubere Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur 12 Stunden ruhen lassen.

 

Nach der Gehzeit den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein ofenfestes Gefäß mit Wasser auf den Boden stellen.

 

Aus dem Teig einen runden Brotlaib formen und ihn im vorgeheizten Backofen ca. 40-45 Minuten backen.

 

[Wir backen das Brot alternativ gerne in einem Gusseisernen Topf. Diesen bei 250°C Ober- und Unterhitze ca. 25 Minuten erhitzen. Anschließend das Brot auf Backpapier hineinlegen, den Deckel wieder aufsetzen und 10 Minuten backen. Die Temperatur auf 200°C herunterschalten und weitere 10 Minuten backen. Dann den Deckel entfernen und das Brot 30-35 Minuten fertig backen. Am besten nach der Backzeit das Brot herausnehmen und im ausgeschalteten Ofen abkühlen lassen.]

 

 

Zutaten für den Belag:

 

  • 1 Schalotte
  • etwas Butterschmalz
  • 250 g tiefgekühlte Sauerkirschen
  • 1 EL brauner Zucker
  • etwas Kirschwasser
  • 1 EL Sauerkirschmarmelade
  • Salz, Cayennepfeffer

 

  • Graved Lachs [gekauft oder selbst gebeizt]
  • Salat nach Wahl
  • Créme légère

 

Schalotte würfeln, in etwas Butterschmalz andünsten. Kirschen dazu geben. Braunen Zucker dazugeben und einen Schuss Kirschwasser angießen. Köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verkocht ist. Marmelade dazu geben und mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken. Mindestens eine Stunde ziehen lassen [am besten über Nacht].

 

Für das Sandwich das Brot mit Lachs und Salat belegen. Créme mit Salz und Pfeffer verrühren. Nun auf jede Stulle etwas Kirsch-Relish und weißen Dip geben.

 



NORDMAHLS ALTLÄNDER BUTTERKUCHEN-MUFFINS

 

[für 12 Stück]

 

[Pauline] Wenn man im Alten Land auf eine Veranstaltung geht, sei es nun eines der zahlreichen Schützenfeste, das Jorker Blütenfest oder ein Hoffest auf einem hiesigen Obsthof, ist eine Institution schlichtweg nicht wegzudenken: der Butterkuchen.

 

Dieses Prachtexemplar von einem Kuchen besticht mit fluffigem Teig und einer zuckrig-knackigen Mandelschicht. Alternativ gibt es ihn auch mit einer ordentlichen Portion Zuckerguss…

 

Um ehrlich zu sein ist der Butterkuchen schon seit meiner Kindheit eine Offenbarung für mich. Besonders das geheime Rezept der Landfrauen, das bei uns in der Gegend legendär ist…

 

Weil das original meistens nicht ohne viel Sahne, viel Butter und noch viel mehr Zucker auskommt, habe ich eine eigene [wenigstens etwas freundlichere] Version entwickelt, die ich noch dazu mit dem heimischen Apfel verfeinern konnte.

 

Die Muffins sind perfekt zum Picknick, Kaffeetrinken oder einfach als kleiner Seelentröster auf die Hand…

 

Zutaten für das Topping:

 

  • 50 g Butter
  • 50 g Honig
  • 100 g Mandeln
  • Salz

 

Butter und Honig in einer Pfanne bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen. Die Mandeln und eine Prise Salz unterheben, kurz weiterköcheln lassen und anschließend vom Herd nehmen. Die Masse etwas abkühlen lassen.

 

 

Zutaten für den Teig:

 

  • 1 Back-Apfel, z.B. Boskoop
  • Zitronensaft
  • 250 g Dinkelmehl Typ 630
  • 1 Pck. Weinsteinbackpulver
  • Vanille
  • Salz
  • 100 g zimmerwarme Butter
  • 70 g Zucker
  • 2 Eier [Größe M], zimmerwarm
  • 200 g zimmerwarme Saure Sahne
  • 75 ml Milch [nicht direkt aus dem Kühlschrank!]

 

Den Apfel schälen, würfeln und mit etwas Zitronensaft verrühren. Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

 

Mehl, Backpulver, Vanille und eine Prise Salz mischen.

 

Die Butter mit dem Zucker cremig aufschlagen. Beide Eier einzeln unterrühren. Zum Schluss die Saure Sahne und die Milch unterrühren.

 

Nun die trockenen Zutaten hinzu geben und nur so lange mischen, bis alle Zutaten feucht sind.

 

Die Äpfel unterheben und den Teig auf die gefetteten Mulden eines Muffinsblechs verteilen. Die Mandelmasse ebenfalls verteilen und die Muffins im vorgeheizten Backofen ca. 20-25 Minuten backen. Mit einer Stäbchenprobe prüfen, ob sie fertig sind.


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