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kathi-rolls [indische Wraps mit Halloumi]



KATHI ROLLS - INDISCHE WRAPS 

 

[für 4-6 Personen]

 

Ich gestehe: ich habe so meine Schwierigkeiten mit indischem Essen. Schon als Kind war ich irgendwie überfordert mit dieser vor Gewürzen und Aromen strotzenden Küche und wenn Mama auf meine tägliche Frage, was es denn zum Essen gebe, antwortete: „Curry!“, dann war der Abend für mich eigentlich schon gelaufen.

 

Dieses ‚Trauma‘ habe ich irgendwie nie richtig abschütteln können und deswegen schon aus Intuition indisches Essen gemieden. Das hat sich erst geändert, als Mama voll ins Gewürz-Geschäft eingestiegen ist und angefangen hat ihre Mischungen selber zusammenzustellen.

 

Eines der ersten Gewürze das dabei auf der Liste stand war eine eigene Version des indischen Klassikers schlechthin: Garam Masala. Dieses [auf Deutsch] ‚heiße Gewürz‘ sollte meine Weltsicht ins Wanken bringen, denn plötzlich war ich hin und weg von den Gewürzen, Aromen und ihrem Wirken miteinander.

 

Vielleicht brauchte es auch einfach nur einen ‚reiferen‘ Gaumen, schon etwas abgestumpft vom täglichen Gebrauch, aber ich glaube irgendwie lieber daran, dass es an diesem speziellen Gewürz lag, das mir eine Tür in eine vollkommen neue Welt geöffnet wurde.

 

Ich bin noch immer erst am Anfang meiner Indien-Reise und wahrscheinlich noch etwas zurückhaltend was die Kreationen angeht, aber einen ersten Schritt habe ich definitiv gemacht:

 

Kathi Rolls sind eines der beliebtesten indischen Streetfoods und meinen traditionell am Spieß [kathi] gegrilltes Fleisch im Paratha-Brot, verfeinert mit allerlei Saucen und Gewürzen. Heutzutage  haben sich allerdings die verschiedensten Varianten verbreitet, unter anderem auch viele mit rein vegetarischen Zutaten.

 

In meiner Variante setze ich daher auf Halloumi, einen Käse der entfernt verwandt ist mit dem indischen Paneer. Dieser wandert in eine cremige Joghurt-Sauce mit Paprika, Garam Masala [!] und Zwiebel. Für die Frische gibt es ein Pistazien-Zitronen-Pesto, Pfirsiche, Gurken und knackigen Salat.

 

Diese Zutaten wickelt man schließlich in das selbstgebackene Brot. Wer es traditionell angehen will, sollte die Wraps dann noch in Zeitungspapier schlagen. So wurden sie früher auf den indischen Straßen verkauft. Angeblich sind kathi-rolls nämlich extra für Arbeiter erfunden worden, die einen schnellen Imbiss brauchten. Andere Geschichten behaupten man habe das Fleisch schlicht in Brot gewickelt, damit sich die feine Gesellschaft die Finger nicht schmutzig machen musste.

 

Was auch immer nun der Wahrheit entspricht, dieses Streetfood ist einfach lecker. Außerdem kann man es quasi als Türöffner für die indische Küche betrachten. Der erste Schritt auf einer [hoffentlich] noch langen Reise!



Zubereitung

 

Zutaten für die Fladenbrote:

 

  • 250 g Dinkelmehl Typ 630
  • 50 g Dinkelvollkornmehl
  • 1 TL Weinsteinbackpulver
  • 1 EL Zucker
  • je eine Prise Bockshornklee und Paprika
  • Salz, Pfeffer
  • 4 EL Sonnenblumenöl

 

Alle Zutaten mit ca. 100-125 ml lauwarmem Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Diesen in eine Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und 1/2 Stunde ruhen lassen.

 

Anschließend auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 8 Portionen teilen, diese rund formen und dünn ausrollen.

 

In einer Pfanne ohne Fett von beiden Seiten ca. 1 Minute backen und anschließend sofort in ein Geschirrtuch schlagen, damit die Fladen sich später auch rollen lassen. So mit allen 8 Portionen verfahren und die fertigen Brote im Geschirrtuch aufbewahren.

 

 

Zutaten für die Halloumi-Füllung:

 

  • 300 g Griechischen Joghurt
  • 11/2 EL Garam Masala
  • etwas Zitronensaft
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Honig
  • Salz
  • 2 Pakete Halloumi

 

3-4 EL Joghurt mit Gewürz, Zitronensaft, Öl, Honig und Salz verrühren. Abschmecken, anschließend den Halloumi grob würfeln und unter die Marinade rühren. Alles ca. 1/2 Stunde ziehen lassen.

 

Den restlichen Joghurt mit etwas Zitronensaft, Honig, Salz und Pfeffer verrühren. Nach Belieben noch gehackte Kräuter hinzufügen [Basilikum passt sehr gut!].

 

Zutaten für das Pistazien-Pesto:

 

  • 1 Bund frische Petersilie
  • 75 g geröstete Pistazien
  • ca. 50 ml Olivenöl
  • Saft 1/2 Zitrone
  • Honig
  • Salz, Pfeffer

 

Petersilie, Pistazien, Öl und Zitronensaft pürieren. Mit Honig, Salz und Pfeffer süß-säuerlich abschmecken und zur Seite stellen.

 

 

Fertigstellung:

 

  • 2 Romanasalatherzen
  • 1/2 Salatgurke
  • 1 Dose Pfirsiche [wir verwenden welche ohne extra Zuckerzusatz]
  • Chiliflocken

 

Salat waschen, fein hacken und zur Seite stellen. Das Kerngehäuse der Gurke mit einem Löffel entfernen, anschließend fein würfeln. Pfirsiche ebenfalls würfeln und mit der Gurke mischen. Chiliflocken zugeben, verrühren und zur Seite stellen.

 

  • 1 Schalotte
  • je eine halbe gelbe, orangene und rote Paprikaschote
  • 2 gelbe Beeten [oder Karotte]
  • Butterschmalz [oder Ghee]
  • Weißweinessig
  • Garam Masala
  • Salz, Pfeffer

 

Schalotte fein würfeln. Paprika in Streifen schneiden, Beete würfeln. Alles in Butterschmalz anbraten und mit etwas Essig ablöschen. Anschließend würzen, weiterbraten und bräunen lassen. Das Gemüse nun in eine Schüssel geben und in der heißen Pfanne den Halloumi mit der Marinade braten. Er sollte beginnen braun zu werden und die Marinade sollte etwas eingekocht sein. Stellt de Hitze am besten nicht zu hoch ein.

 

Sobald der Halloumi fertig ist mit dem Gemüse mischen.

 

Nun ein Fladenbrot mit Joghurt-Creme bestreichen, mit Salat belegen und die Halloumi-Füllung darauf geben. Nun mit Pistazien-Pesto und Pfirsich-Gurken-Salat garnieren. Einrollen und genießen!


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