Kokos-Cranberry-Kuchen



KOKOS-CRANBERRY-KUCHEN

 

[für 1 Blech, ca. 15-20 Stücke]

 

Früher war es bei uns Tradition, dass der erste Weihnachtsfeiertag stets mit der großen Familie meines Vaters verbracht wurde. Meistens trafen wir uns mit allen im Restaurant, genossen dort fantastischen Fisch, versammelten uns anschließen bei meinen Großeltern im etwas beengten Esszimmer und machten uns dort über ein oft maßloses Kuchenbuffet her.  Dem Kaffeetrinken folgte die Bescherung.

 

[Meine Großmutter gehörte übrigens in die Kategorie von Menschen, die gerne vorbereitet sind. Das bedeutete in unserem Fall ungefähr folgendes: 7 Torten für 15-17 Personen. Ihr könnt euch die vollen Dosen vorstellen, die nach dieser Völlerei von jedem mit nach Hause genommen wurden…]

 

Neben den zahlreichen Kuchen gab es aber auch häufig eine ganz bestimmte Keksauswahl meiner Großmutter, allesamt Rezepte aus Australien, wo ihre Schwester seit vielen Jahren lebte. Während sich der Großteil der Familie mit großer Freude über die Mandelplätzchen hermachten blieb ich lieber bei den knackigen Kokos-Keksen, die von der Art und Konsistenz etwas an die Haferkekse eines schwedischen Möbelhauses erinnern.

 

Seit meine Großmutter nicht mehr bei uns ist habe ich keine vergleichbaren Kekse mehr gegessen. Sie sind für mich so untrennbar mit den Erinnerungen an die vielen Weihnachten verbunden, die wir in der Wohnung meiner Großeltern verbracht haben, dass ich oftmals ziemlich sentimental werde wenn ich an sie denke. 

 

Überraschenderweise hatte ich ein kleines Déjà-Vu als ich den Kuchen aus diesem Post gebacken habe, denn die Streusel haben fast genauso geschmeckt wie jene Plätzchen in meiner Kindheit. Fast habe ich Oma gesehen, wie sie hektisch von A nach B läuft, unzählige Tortenkisten schleppt und sich trotzdem fragt, ob es auch wirklich für alle reichen wird.

 

Deshalb hat der Kuchen mir auch besonders gut geschmeckt und zusammen mit dem läufigen Hefeteig, dem cremigen Pudding und den leicht säuerlichen Cranberries sind die Streusel einfach der Hammer. Probiert es aus!

 

P.S. Und obwohl uns dieses Jahr ein Weihnachten der ganz anderen Art erwartet, kann man versuchen auch daraus das beste zu machen. Natürlich wird vieles nicht so sein wie sonst, aber trotzdem wird es auch nächstes Jahr wieder ein Weihnachtsfest geben, zumindest dann, wenn wir JETZT anfangen unsere Lieben zu schützen und zu verhindern, dass sie sich infizieren. Bleiben wir also dieses Jahr bei den vielen schönen Rückblicken an die vergangenen Feste, machen es uns mit einem kleinen Kreis gemütlich und genießen ein gutes Essen! Vielleicht ja sogar mit einem Stück Kuchen und den dazu gehörenden Erinnerungen. Bleibt gesund!




Zubereitung

 

Zutaten für den Hefeteig:

 

  • 300 g Dinkelmehl Typ 630
  • Salz
  • 15 g frische Hefe
  • 25 g Zucker
  • 200-250 ml Haferdrink oder Milch
  • 30 g Créme légère

 

Mehl mit Salz mischen. Die Hefe mit Zucker und etwas Haferdrink glattrühren. Die Mischung zusammen mit der Créme zum Mehl geben und alles mit dem restlichen Haferdrink zu einem glatten, geschmeidigen, aber nicht klebrigen Teig verkneten.

 

Diesen in eine saubere Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur 3-4 Stunden ruhen lassen.

 

 

Zutaten für die Pudding-Creme:

 

  • 350 ml Haferdrink oder Milch
  • 2 EL Speisestärke
  • 2 Eigelbe [Größe M]
  • 1 Vanilleschote
  • Salz
  • 30 g weiße Schokolade; fein gehackt

 

Einen Schluck Haferdrink, Speisestärke und Eigelbe ohne Klümpchen verrühren. Die Vanilleschote auskratzen. Restlichen Haferdrink mit Vanillemark, Schote und etwas Salz aufkochen. Sobald es kocht vom Herd ziehen, die Speisestärke-Eigelb-Mischung einrühren, anschließend nochmal auf die Herdplatte stellen bis es eindickt, aber nicht mehr kochen lassen.

 

Vom Herd nehmen und Schokolade unterziehen, in eine Schüssel umfüllen und direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken. Komplett auskühlen lassen.

 

 

Zutaten für den Belag:

 

  • 70 g Kokosraspeln
  • 80 g Dinkelmehl Typ 630
  • 30 g braunen Zucker
  • Salz
  • Vanille
  • Zimt
  • 75 g zerlassene Butter

 

  • 100 g getrocknete Cranberries

 

Die Kokosraspeln in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften. Mit Mehl, Zucker, einer Prise Salz, etwas Vanille und Zimt vermischen. Die Butter zugeben und alles zu Streuseln verkneten.

 

Die Cranberries in 300 ml heißem Wasser ca. 1/2 Stunde einweichen, anschließend abgießen.

 

 

 

Fertigstellung:

 

Den Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit einem Geschirrtuch abdecken und nochmals kurz ruhen lassen.

 

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

 

Die abgekühlte Creme auf dem Boden verstreichen 

 

[Sollte etwas von der Creme über bleiben, könnt ihr die mit etwas Quark verrühren. Sie schmeckt so wunderbar als Zugabe zum Kuchen oder kann als Grundlage für ein Dessert verwendet werden.]

 

Auf der Creme die Cranberries verteilen und alles mit den Streusel bedecken. Im vorgeheizten Backofen ca. 25-30 Minuten goldbraun backen und am besten noch warm genießen!



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