NORDMAHLS TREACLE TART [INSPIRIERT VON HARRY POTTER]
[für 8-10 Stücke]
Ich bin mit Harry Potter groß geworden. Die Bücher [und später auch die Filme] begleiten mich schon seit frühster Kindheit. Damals habe ich sie zwar noch nicht selbst gelesen, aber ich erinnere mich noch genau wie Mama stets und ständig von dieser einzigartigen, magischen Welt erzählen musste. Mit bewundernswerter Ruhe und Geduld ist sie nie müde geworden und hat Buch für Buch die Geschichte für mich zusammengefasst, während die Bilder in meinem Kopf zu einem ganz eigenen Film geworden sind.
Übers Nacherzählen und Vorlesen bin ich dann zum Selbstlesen gekommen. Stunde um Stunde bin ich zwischen den Buchdeckeln verschwunden und das immer wieder aufs Neue. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie oft ich die Bücher mittlerweile gelesen habe, aber irgendwie gibt es doch auch jedes Mal was Neues zu entdecken.
Die magische Welt kennt scheinbar keine Grenzen und es sind jedes Mal ganz andere Details die ich wahrnehme und an denen ich mich erfreuen kann.
Ich glaube ich lüge nicht, wenn ich sage, dass Harry mir in vielen dunklen Momenten der Schulzeit beigestanden hat. Und ich weiß sehr gut, wie pathetisch das klingt, aber ich weiß eben auch, dass Bücher und Geschichten diese Macht haben. Wenn man erstmal richtig tief eingetaucht ist, erscheint einem die richtige Welt unbedeutend. Dann sind die schlimmen Tage plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Diese Momente der Ruhe waren [und sind es noch] für mich unglaublich wichtig.
Besonders das Weihnachtsfest in Hogwarts hat es mir angetan. Irgendwie wünscht man sich schon einmal dort zu sein, in der großen Halle zu sitzen, mit Dumbledore an Knallbonbons zu ziehen und nicht zuletzt das fantastische Essen zu genießen, dass die Hauselfen [Hermine sieht das sicher etwas anders…] zubereitet haben.
Und weil ich bisher leider keine Einladung zum diesjährigen Weihnachtsfest in Hogwarts bekommen habe, mussten wir uns ein Stück davon eben selbst backen: die Treacle Tart beziehungsweise Siruptorte. Sie gehört zu Harrys absoluten Lieblingsdesserts [selbst sein Liebestrank riecht nach dem klassischen englischen Gebäck…] und wird in England schon seit dem 19. Jahrhundert zubereitet.
Traditionell besteht sie aus einem Mürbeteigboden und einer Füllung aus altbackenem Brot, hellem Sirup und etwas Ingwer. In vielen Varianten wird statt des Brots auf gemahlene Mandeln zurückgegriffen.
Das habe auch ich für meine Version getan, aber ich bin noch etwas weiter gegangen und habe den Mürbeteig durch Hefeteig ersetzt. Warum? Weil ich frisches, warmes Hefegebäck liebe. Und ganz auf den Knack des klassischen Bodens muss niemand verzichten: ich habe kurzerhand Streusel auf die Füllung aus Mandeln, Sirup und Ingwer gegeben.
Alles zusammen funktioniert richtig gut und ich bin sicher, dass Harry auch mit meiner Version leben könnte. Ich genehmige mir jetzt noch ein Stück und verziehe mich aufs Sofa. Harry wartet.
Zubereitung
[Wir haben die Zuckermenge im Hefeteig und den Streuseln sehr gering gehalten, da der Sirup in der Füllung diese sehr süß macht. Wer es gerne sehr süß mag, kann aber sowohl zum Teig als auch zur Streuselmasse mehr Zucker hinzugeben!]
Zutaten für den Hefeteig:
- 300 g Dinkelmehl Typ 630
- Salz
- Muskatnuss
- 10 g frische Hefe
- 1 EL Zucker
- 150-200 ml Haferdrink [oder Milch]
- 30 g weiche Butter
Mehl mit Salz und einer Prise Muskatnuss vermischen. Die Hefe mit Zucker und etwas Haferdrink glattrühren, Mischung zum Mehl geben. Zusammen mit Butter und Haferdrink zu einem glatten, geschmeidigen, aber nicht klebrigen Teig verkneten.
Diesen in eine saubere Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur ca. 3-4 Stunden ruhen lassen.
Zutaten für die Streusel:
- 100 g Dinkelmehl Typ 630
- Salz
- 20 g Zucker
- je eine Prise Zimt und Piment
- 50 g zerlassene Butter
Die trockenen Zutaten vermischen, Butter zugeben und alles zu Streuseln verkneten. Anschließend im Kühlschrank ruhen lassen.
Zutaten für die Mandelfüllung:
- 100 ml Hafercreme zum Kochen [oder Sahne]
- 50 ml Haferdrink [oder Milch]
- 20 g Goldenen Sirup
- 30 g Zuckerrübensirup
- Optional: einen Schuss Amaretto
- Salz
- 200 g gemahlene Mandeln
- eine Prise gemahlenen Ingwer
Hafercreme und /-milch, Sirup, Amaretto und Salz aufkochen. Die gemahlenen Mandeln hinzugeben, vom Herd nehmen und solange rühren, bis die Masse eingedickt ist. Nun den Ingwer unterrühren und die Füllung komplett abkühlen lassen.
Fertigstellung:
- 1 Eigelb [Größe M]
- 2 EL Haferdrink [oder Milch]
Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Den gegangenen Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis flach drücken. Die Füllung in die Mitte geben, verstreichen und dabei einen 5 cm breiten Rand lassen. Diesen Rand über die Füllung klappen.
Eigelb und Haferdrink verquirlen und den Rand damit bestreichen. Die Streusel auf der Füllung und dem Rand verteilen.
Die Tart im vorgeheizten Backofen ca. 30-35 Minuten goldbraun backen und am besten noch warm servieren.
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