Spekulatius-Apfel-Strudel

SPEKULATIUS-APFEL-STRUDEL

 

[für eine große Auflaufform, 10 Stücke]

 

Die amerikanische Autorin Alice Lee Moqué reiste im 19. Jahrhundert durch die kroatische Region Dalmatien an der Ostküste der Adria. In ihren Berichten dieser Reise taucht auch eine Erzählung über Strudel auf: So erzählt Moqué nämlich, dass ein Reisebegleiter sich während einer Pause in einem Restaurant voller Vorfreude einen ‚Kraut-Strudel‘ bestellte. 

 

Der arme Mann kannte den Strudel bis dato aber nur als ein süßes Gebäck mit Apfelfüllung. Was er nicht wusste war, dass man ihn in Österreich, Deutschland, Kroatien und Co genauso gerne herzhaft verspeist. Als ihm nun also die Kraut-Variante serviert wurde war es der sehr spezifische Geruch des gegarten Kohls, der ihm und seiner Gefährtin verriet, dass sie im Inneren des Strudels nicht etwa auf Frucht stoßen würden … 

 

Sie ließen den Strudel mit „the most awful mixture of hot, boiled cabbage“ umgehend zurückgehen und haben wohl auch noch Jahre nach dieser Reise etwas verstört an ihren Restaurantbesuch zurückgedacht.

In meiner Strudel-Variante steckt aber bestimmt nur das, was das Rezept verspricht. Hier erlebt bestimmt keiner eine böse Überraschung. Versprochen. Eigentlich wird man eher positiv überrascht, wenn man den knackigen Filoteig nach dem Backen anschneidet und im Inneren auf je eine Schicht Spekulatius- und Quarkcreme stößt, die mit kurz geschmorten Äpfeln verfeinert werden.

 

Das Rezept ist meiner pünktlich im November erwachten Vorfreude auf die Adventszeit und Weihnachten zu verdanken. Die ist für mich nämlich absolut untrennbar mit Geruch und Geschmack von Spekulatius und Lebkuchen verbunden.

 

Abgesehen von den klassischen Rezepten bin ich aber jedes Jahr motiviert ganz neue Kreationen mit den klassischen Gewürzen zu entdecken und umzusetzen. In diesem Jahr war es die Creme aus Datteln und gemahlenen Spekulatius-Kekse, die es mir besonders angetan hat. Ursprünglich als Brotaufstrich gedacht, hat sie sich darüber hinaus als geniale Füllung für Kuchen erwiesen und kam deshalb gleich bei diesem Strudel zum Einsatz.

 

Zusammen mit der etwas herberen Quarkcreme und den geschmorten Äpfeln ist der Strudel damit absolut ‚Vor-Vor-Weihnachtszeit‘-tauglich und eignet sich besonders gut, um stürmische, kalte Herbstnachmittage bei Kaffee und Kuchen zu genießen.

Zubereitung

 

Zutaten für die Dattelcreme:

 

• 150 g Softdatteln
• 75 g Hafercreme zum Kochen / oder Sahne
• Salz
• 150 g Creme légère
• 100 g Spekulatius-Kekse
• 2 Eier [Größe M]

 

Tipp: Die Creme lässt sich hervorragend einen Tag vorher zubereiten. Dann hat sie über Nacht Zeit im Kühlschrank durchzuziehen und schmeckt am nächsten Tag noch aromatischer! Die Eier dann aber erst kurz vor dem Backen unterrühren!

 

Die Datteln mit der Hafercreme und dem Salz zu einer glatten Masse pürieren.

 

Creme légère unterheben. Den Spekulatius sehr fein zerbröseln [entweder im Mixer oder in einen Gefrierbeutel füllen und mit einem Nudelholz bearbeiten].

 

Den gemahlenen Spekulatius unter die Creme rühren und abgedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.

 

Vor dem Backen die Eier unter die Dattel-Creme ziehen.

 

 

 

Zutaten für die Äpfel:

 

• 2 Backäpfel [z.B. Boskoop]
• 1 EL Butter
• 2 EL braunen Zucker
• 3 EL Hafercreme zum Kochen oder Sahne

 

Die Äpfel vierteln, schälen und würfeln.

 

In einer Pfanne bei mittlerer Hitze die Butter mit dem Zucker und der Hafercreme bzw. Sahne zerlassen. Sobald die Mischung anfängt zu kochen die Äpfel hinzugeben und ca. 5-10 Minuten schmoren.

 

Anschließend vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

 

 

 

Zutaten für die Quarkcreme:

 

• 500g Magerquark
• 1 ausgekratzte Vanilleschote
• Salz
• Honig
• 2 Eier [Größe M]
• 1 EL Weichweizengrieß

 

Den Quark mit Vanille und einer Prise Salz verrühren. Nun mit Honig abschmecken.

 

[Hier kommt es darauf an, wie süß ihr die Creme haben wollte. Wir fanden sie etwas herber besser, aber wenn ihr sie süße mögt, könnt ihr auch noch extra Zucker hinzugeben!]

 

Erst jetzt Eier und Grieß unterheben und die Creme zur Seite stellen.

 

 

 

Fertigstellung:

 

• 20 g zerlassene Butter
• 1 Paket Filoteig
• Puderzucker nach Belieben

 

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

 

Eine große Auflaufform mit Butter fetten und eine Lage Filoteig hineinlegen. Nun die Spekulatiuscreme darauf verstreichen.

 

Eine weitere Lage Filoteig auf die Füllung legen und mit etwas Butter bepinseln. Auf dieser nun die Quarkcreme verstreichen und die Äpfel [möglichst ohne viel von der Flüssigkeit] verteilen. 

 

Mit einer letzten Schicht Teig bedecken und mit Butter bepinseln. Den Strudel im vorgeheizten Backofen ca. 35-40 Minuten backen 

 

[Sollte der Teig schon vorher sehr dunkel werden, den Strudel am besten mit Alufolie abdecken!]

 

Den Strudel nach dem Backen kurz abkühlen lassen, dann mit Puderzucker bestäuben und lauwarm servieren.