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Vegetarische Sfihas



VEGETARISCHE SFIHA

 

[für 8 Stück]

 

Aktuell sind die Möglichkeiten zu Reisen ja etwas beschränkt. Wer uns schon länger verfolgt weiß, dass ich eine absolute Bücher-Fanatikerin bin und das nicht nur im Hinblick auf Romane, Krimis und Co. Irgendwie hat sich über die letzten Monate hinweg eine wachsende Menge Kochbücher in unseren Regalen [und aufgrund des zunehmenden Platzmangels in Haufen davor] angehäuft.

 

Da nun also das Reise aufgrund von Corona etwas schwieriger geworden ist, ziehen wir es vor die Kochbücher als eine Art Flugzeug in unbekannte, faszinierende Länder zu benutzen. Eingekuschelt in eine Decke und mit einer dampfenden Tasse Tee kann ich so, einen Herbstnachmittag nach dem anderen damit verbringen Kochbücher zu wälzen, Ideen zu sammeln und von fremden Ländern zu träumen.

 

Auf einem dieser literarischen Ausflüge bin ich auch auf die Sfiha gestoßen, ein Gebäck aus der Levante-Küche, das etwas an Pizza erinnert. Traditionell wird der luftige Hefeteig mit einer Mischung aus Lammhackfleisch, Gewürzen, Tomaten und Piniekernen belegt und in einem Steinofen gebacken.

 

Früher soll es sogar so gewesen dann, dass Frauen Teig und Belag Zuhause zubereiteten und beides anschließend zum örtlichen Bäcker brachten, der sie dann in seinem Ofen backte. 

 

Ein Steinofen stand bei uns leider nicht zu Verfügung [was würde ich doch für einen im Garten geben…], aber meine vegetarische Version mit Sojahack schmeckt auch ganz fantastisch aus einem herkömmlichen Ofen. Verfeinert wurde die Füllung mit allerhand orientalischen Gewürzen, Paprika- und Tomatenmark, Tahini, Aprikosenmarmelade und gerösteten Pinienkernen. Was mich besonders an den kleinen, libanesichen Pizzen begeistert hat sind die vielen Geschichten, auf die ich bei meiner Recherche gestoßen bin. Irgendwie scheinen sich viele beim Anblick der Köstlichkeit an ihre Kindheit zu erinnern, in der Mütter und Großmütter sie damit verwöhnt haben. Sei es nun als Snack nach einem anstrengenden Tag in der Schule oder als besonderes Gericht auf der eigenen Geburtstagsfeier.

 

Das ist etwas, das ich am Kochen und Essen besonders schön finde: die vielen tollen und besonderen Erinnerungen, die wir mit bestimmten Gerichten, Rezepten und Kreationen verbinden. Da ist es gar nicht mehr so abgedroschen zu sagen, dass Liebe und Freude durch den Magen gehen…




Zubereitung

 

Zutaten für den Teig:

 

  • 400 g Dinkelmehl Typ 630
  • Salz
  • 1 Pck. Trockenhefe
  • 3 EL braunen Zucker
  • 3 EL Olivenöl
  • 50 g Griechischen Joghurt

 

Alle Zutaten mit ca. 200-250 ml lauwarmem Wasser zu einem glatten, nicht klebrigen Teig verkneten. Diesen in eine saubere Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur 2-3 Stunden ruhen lassen.

 

 

Für die Füllung:

 

  • 100 g feines Sojagranulat
  • 1 Tl Gemüsebrühe

 

Granulat und Brühe mischen und mit kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten quellen lassen. Anschließend durch ein Sieb geben, sehr kräftig ausdrücken und etwas abkühlen lassen.

 

  • 75 g Tomatenmark
  • 75 g Paprikamark
  • 2 TL Aprikosenmarmelade
  • 50 g Creme légère
  • 30 g Tahini
  • 1 orangene Paprikaschote, fein gewürfelt
  • 1 Bund gehackte Petersilie
  • 50 g Pinienkerne
  • je eine Prise Sumach, Piment, Cayennepfeffer, Kreuzkümmel, Muskatnuss, Bockshornklee und Paprika
  • Ahornsirup

 

Mark, Marmelade, Creme und Tahini gründlich verrühren. Paprika und Petersilie untermischen. Die Pinienkerne in einer Pfanne anrösten und zur Füllung geben. Alles mit Gewürzen, Salz, Pfeffer und eventuell etwas Ahornsirup abschmecken.

 

 

Fertigstellung:

 

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

 

Den gegangenen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 8 Portionen teilen. Diese zu Fladen formen und jeweils etwas von der Füllung in die Mitte geben. Die freien Teigränder etwas über die Füllung klappen und anschließend den Fladen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

 

Die fertigen Sfihas im vorgeheizten Backofen ca. 20-25 Minuten goldbraun backen.

 

Tipp: Zum Servieren eignet sich ein Dip aus dem restlichen Joghurt. Diesen dazu einfach mit Salz, Pfeffer, Ahornsirup und etwas gehackter Petersilie verrühren. Wer mag gibt noch etwas Zitronensaft hinzu.



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