Sauerteigwaffeln mit Kräuter-Parmesan-Sorbet

SAUERTEIGWAFFELN MIT KRÄUTER-PARMESAN-SORBET

[für 10-12 Waffeln und 6 Portionen Sorbet]

Wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, ist es während des Corona-Lockdowns zu einem rasanten Anstieg der Sauerteig-Produktion gekommen. Zumindest war Instagram voll von fröhlich vor sich hin blubbernden Sauerteigstartern und dem daraus entstehenden Brot. Irgendwie kann ich diesen Hang zum ursprünglichen sehr gut nachvollziehen. Nun haben wir auch vor dem Virus schon viel gekocht und gebacken und trotzdem waren es gerade diese Stunden in der Küche, die den Wahnsinn außerhalb der eigenen vier Wände irgendwie vergessen ließen.

Vermutlich war dieses heimelige Gefühl, verbunden zum Beispiel mit dem eigenen, produktiven und gleichermaßen nützlichen Sauerteig, auch den Pionieren zu Zeiten des Goldrauschs in Amerika nicht fremd. Nahmen sie doch auf ihre Expeditionen in Alaska jeder einen eigenen Sauerteigstarter mit [die meisten banden ihn um den Hals oder die Hüfte] um auch unterwegs, in der alaskischen Wildnis, umgeben von Natur, Kälte und den Widrigkeiten des Wetters, nicht auf ihr eigenes Brot verzichten zu müssen. War Sauerteig als Backtriebmittel doch verlässlicher als die empfindlichere Hefe.

[Und wissen wir nicht alle, dass ein Stück warmes Brot mehr kann als den Magen zu füllen? Irgendwie ist es nämlich auch einfach gut für die Seele...]

Wegen des eher ungewöhnlichen Proviants nannte man die Goldsucher übrigens auch sourdoughs. Diese Bezeichnung ist sogar für ältere Menschen in Alaska noch heute gebräuchlich. Nicht nur das: auch Sauerteig-Pfannkuchen gehören nach wie vor zu den kulinarischen Spezialitäten des 49. Bundesstaates.

Von diesem Rezept haben wir uns inspirieren lassen. Allerdings gibt es bei uns Waffeln und keine Pfannkuchen. Der Teig eignet sich übrigens hervorragend um einen Rest Anstellgut vor dem Verderben zu bewahren. Wer noch nicht ins Sauerteig-Geschäft eingestiegen ist, kann aber auch auf ein Fertigprodukt zurückgreifen.

Das Kräuter-Sorbet war ein absolutes Experiment, aber es hat uns wirklich überzeugt. Gerade im Sommer ist es einer willkommene Erfrischung und passt super zu den Waffeln. Idealerweise kombiniert man alles mit einem frischen Salat oder sogar einem Stück gebratenen Lachs. Den gab es bei uns dazu und die Verbindung aus heiß und kalt war wirklich genial!

Wer nach dem Verzehr des Sorbets noch Waffeln und vor allem Appetit hat, kann diese auch hervorragend süß genießen. Zum Beispiel mit Marmelade, Quarkcreme oder sogar einer süßen Eis-Variante …

Zubereitung

Zutaten für das Kräuter-Parmesan-Sorbet:

1 Dose Kondensmilch mit hohem Fettanteil [in unserem Fall 10 %]
½ Bund Petersilie, gehackt
1-2 Zweige Minze, gehackt
50 g Parmesan, fein gerieben
Etwas Ahornsirup
Salz, Cayennepfeffer
1 Päckchen Sojacreme zum Schlagen [oder Schlagsahne]

Kondensmilch mit Kräutern, Käse, Ahornsirup und Gewürze verrühren. Sojacreme aufschlagen und unter die Kondensmilch-Käse-Mischung heben. In eine verschließbare Dose Füllen und mindestens 24 Stunden im Tiefkühler frieren lassen.

Zutaten für die Waffeln:

200 g Weizenmehl Typ 550
100 g Roggenvollkornmehl
1 Pck. Weinsteinbackpulver
1 Prise Muskatnuss
1 EL braunen Zucker
Salz

300 ml Buttermilch
100 g Sauerteig [oder Reste vom Anstellgut]
1 EL Ahornsirup
3 Eier [Größe M]; zimmerwarm!
75 g zerlassene Butter

Die trockenen Zutaten vermengen. In einer zweiten Schüssel Buttermilch, Sauerteig, Ahornsirup und Eier gründlich miteinander verrühren. Die Butter langsam hinzugeben und unterrühren. Anschließend die trockenen Zutaten unter die Eier-Mischung heben und den Teig ½ Stunde quellen lassen.

Eventuell muss nach dem Quellen noch ein Schluch Buttermilch unter den Teig gerührt werden. Er sollte eine zähe, aber noch flüssige Konsistenz haben und nicht zu fest sein.

Das Waffeleisen vorheizen. Anschließend aus dem Teig ca. 10-12 Waffeln ausbacken. Diese brauchen ca. 3-5 Minuten. Wer sie später warm servieren möchte, kann sie im Ofen bei 100°C Ober- und Unterhitze warm stellen. Sie verlieren dann aber ein bisschen an Knusprigkeit.