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Bolo de Caco [portugiesisches Fladenbrot mit Süßkartoffeln]


BOLO DE CACO – PORTUGIESICHES FLADENBROT MIT SÜSSKARTOFFEL

 

[für 2 große Fladenbrote bzw. 10-12 kleine]

 

Manchmal kommen einem so ganz spontan Einfälle, die dann nicht mehr verschwinden wollen. Immer wieder suchen sie einen Heim und drängen sich auf. Einer dieser vehementen Verfolger war die Idee einen Hefeteig mal nicht mit normalen Salzkartoffeln zu zubereiten, sondern stattdessen Süßkartoffeln zu verwenden. Wer mich kennt weiß, dass ich Brot, Brötchen und alles andere in dieser Richtung absolut liebe und nie müde werde nach neuen Ideen und Zubereitungsmöglichkeiten zu suchen.

 

Als ich mich also auf die Recherchereise begab [wir brauchten ein Brot für ein mediterranes Grillgericht, dass wir euch übermorgen präsentieren wollen] stellte ich fest, dass ich die Idee mit den Süßkartoffeln nicht als erste hatte. Die Portugiesen waren mir bei weitem voraus und was ich über ihr Bolo de Caco in Erfahrung bringen konnten, machte mich unfassbar neugierig und letztendlich auch sehr glücklich!

 

Das Fladenbrot kommt von der Insel Madeira, wo man es früher auf erhitzten Basaltsteinen zubereitete. Heute wandert es überwiegend in die heiße Pfanne und wird ohne Fett von beiden Seiten gegart. Der Name kommt übrigens auch genau daher: ‘bolo’ bedeutet Kuchen und ‘a caco’ ist der erwähnte Basaltstein. In den kleinen Lokalen, Restaurants und Cafés in Funchal, der Hauptstadt Madeiras, serviert man es meistens noch warm mit Knoblauchbutter, aber auch mit verschiedenen anderen Füllungen.

 

Wie es dann meistens so ist, habe ich mich etwas in der Recherche verloren. Ebenso wie ich mich schlicht in Madeira und ihre zerklüftete Vulkanlandschaft, die zahlreichen Wanderwege und altmodischen Weingüter und in Funchal mit dem Hafen, der Kathedrale, den Gärten und Museen verliebt habe. Geht es euch auch so, dass ihr manchmal regelrechtes Fernweh entwickelt, ohne einen Ort persönliche gesehen zu haben?

 

Auf Madeira gibt es ein Sprichwort: Die beste Reisezeit, um auf die Insel zu kommen ist dann, wenn man da ist. Dazu muss ich nicht mehr viel sagen. Ich glaube es sofort.

 

Um auf das Brot zurückzukommen: auch in diese fluffigen, leicht süßlichen Fladen haben wir uns verliebt! Es gab sie bisher schon diverse Male und sie sind zu den verschiedensten Gericht einfach nur lecker. Die Herstellung dauert nicht lange, ist unkompliziert und man bekommt schlichtweg fantastisches Brot!

 

 

Für diesen Post habe ich eine hausgemachte Knoblauchbutter zubereitet, ergänzt um ein paar Kräuter aus dem eigenen Garten. Der ultimative Tipp: nehmt den noch warmen Fladen, teilt ihn in der Hälfte, bestreicht ihn mit Butter, schließt die Augen und geht in Gedanken auf eine Reise nach Madeira!




Zubereitung

 

Zutaten für das Bolo de Caco:

  • 400 g geschälte Süßkartoffel

  • 500 g Weizenmehl Typ 550

  • Salz

  • 1 Pck. Trockenhefe

  • 1 TL Zucker

Zunächst die Süßkartoffeln würfeln und in kochendem Wasser weich kochen. Anschließend fein zerdrücken und komplett auskühlen lassen.

 

[Idealerweise bereitet ihr die Süßkartoffeln einfach einen Tag vorher zu.]

 

Das Mehl mit dem Salz mischen. Die Hefe mit einem Schluck lauwarmem Wasser und dem Zucker verrühren. Einen EL Mehl hinzugeben und einrühren. Den Vorteig mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens ½ Stunde zur Seite stellen.

 

Wenn der Vorteig aufgegangen ist, 250 g der zerdrückten Süßkartoffeln zum Mehl geben. Den Vorteig hinzufügen und mit ca. 150-200 ml lauwarmem Wasser zu einem geschmeidigen, nicht klebrigen Teig verkneten.

 

Diesen in eine saubere Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur 2-3 Stunden aufgehen lassen.

 

Nach der Gehzeit auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Den Teig nicht mehr zu sehr kneten, damit die Luft nicht hinausgedrückt wird. In 10-12 Portionen teilen, diese so formen, dass rund, flache Fladen entstehen.

 

Den Ofen auf 160°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Rost mit Backpapier auslegen und hineinschieben.

 

Nun entweder einen Pfannkuchen-Stein oder eine beschichtete Pfanne erwärmen. Die Fladen hineinlegen und von beiden Seiten etwa 3-4 Minuten backen. Sie sollten leicht bräunen. Anschließend die Fladen auf das Rost im Ofen legen und dort ca. 8-10 Minuten fertig backen.

 

Am besten warm servieren.

 

Tipp: Es funktioniert auch mit großen Fladenbroten. Einfach den Teig in zwei Hälften teilen [rund und flach formen] und ebenfalls in der heißen Pfanne oder auf dem Stein backen. Die Backzeit verlängert sich etwas und im Ofen brauchen die großen Exemplare etwa 12-15 Minuten, bis sie ganz durch sind.

 

 

Zutaten für die Kräuterbutter:

  • 75 g sehr weiche Butter

  • Salz

  • 1 Knoblauchzehe; sehr fein gehackt

  • gemischte, fein gehackte Kräuter [wir haben frische Petersilie, Oregano, Liebstöckl und Schnittlauch verwendet; es eigenen sich aber alle möglichen anderen Kräuter genauso gut!]

  • Prise Zucker

Die Butter mit den Quirrlen des Handrührgeräts weiß-cremig schlagen. Knoblauch, Salz, Kräuter und den Zucker unterrühren. Die weiche Masse mithilfe eines Butterbrotpapiers zu einer Rolle formen und mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank legen. Idealerweise zieht sie über Nacht!





 

 

Tipp: Der Teig lässt sich auch hervorragend zu Baguettes formen. Wenn es schneller gehen soll und man nicht die Zeit hat die Fladen einzeln zu backen. Die Baguettes einfach bei 200°C Ober- und Unterhitze für ca. 30 Minuten backen!



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Kommentare: 1
  • #1

    Gabriele Unsinn (Freitag, 22 Dezember 2023 12:47)

    In Madeira ganz lecker......zum Rezept: 400 gr. Süsskartoffenln werden gekocht u. nur 250 gr. kommen zum Teig....wann kommen die restlichen 150 gr. dazu?
    mfg.Gabriele