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Neuseeland Challenge - 3 Gänge Menü


3 GÄNGE MENÜ AUS NEUSEELAND

 

[für 4 Personen]

 

Diesmal wird es ein wenig nachdenklich, lest selbst.

 

Meine kulinarische Reise führte mich in diesem Monat ans andere Ende der Welt, nach Neuseeland. Die Challenge macht mir unglaublich viel Spaß, weil ich es liebe, Fakten abseits des gängigen Allgemeinwissens über ein Land herauszufinden. Und genau hier lag bei Neuseeland der Hase [oder der Kiwi...] im Pfeffer. Alles was ich fand war nicht neu. Ich wollte nicht mit der Anzahl der Schafe, der Entfernung eines jeden Ortes zum Meer oder den Fernsehnachrichten auf elbisch langweilen.

 

Beim entnervten Hin- und Herscrollen fiel mir dann ein Schlagwort ins Auge, dass ich noch nicht kannte. Das Tall- Poppy- Syndrom. Aristoteles meinte, man müsse den roten Mohn auf eine exakt gleiche Höhe schneiden damit keine Blüte die anderen überragt. Auf die Menschen übertragen haben die Neuseeländer und Australier dieses Prinzip in ihre Lebensweise aufgenommen und erwarten, dass man sich danach verhält.

 

Interpretiert man es positiv, bedeutet es, dass man, auch wenn man mehr verdient als andere trotzdem die Bodenhaftung nicht verliert und sich nicht für etwas Besseres halten soll. Menschen, die unbescheiden und überheblich sind, werden auch als „tall poppies“ bezeichnet.

 

Die negative Betrachtungsweise des Syndroms unterstellt der breiten Masse den Neid der Besitzlosen. Ich persönlich sehe gerade in Krisenzeiten sehr viel Positives in der Ansicht der Neuseeländer. Bescheidenheit, Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Schwächeren ist durchaus erstrebenswert. Ich wünsche mir mehr davon hier bei uns.

 

Es hat mir Spaß gemacht, mich mit diesen philosophischen Betrachtungen zu beschäftigen und deshalb habe ich dem Mohn einen besonderen Auftritt in meinem Neuseelandmenü gewährt.

 

Beliebte Speisen von down under europäisch interpretiert: Salat aus gegrilltem Gemüse mit Mohncracker, Meat-Pie ohne Meat und Pavlova-Mohn-Eis mit geschmorten Kiwi-Früchten.




Zubereitung

 

Zutaten Salat:

  • 1 große Möhre, in Scheiben geschnitten

  • 2 Köpfe Romanasalat, geviertelt

  • 1 Paprikaschote, rot, grob gewürfelt

  • 3 Frühlingszwiebeln, grob geschnitten

  • 2 EL Reisessig

  • 1 EL Weißweinessig

  • etwas Wasser

  • 1 EL Mirin

  • Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer

Möhre, Paprika und Zwiebel in einer Grillpfanne in etwas Öl anbraten. Es sollte etwas angebräunt sein. Gemüse aus der Pfanne nehmen und den Romanasalat anbräunen. Essig, Wasser, und Mirin mischen und mit den Gewürzen abschmecken. Dressing über das gegrillte Gemüse geben und mischen.

 

 

Zutaten für die Mohn-Apfel-Cracker:

  • 200 g Dinkelvollkornmehl

  • 3 TL Blaumohn

  • Salz

  • 1 Pck. Trockenhefe

  • 3 TL Apfelmus

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit ca. 80-100 ml lauwarmem Wasser zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Diesen mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur ca. 1-2 Stunden aufgehen lassen.

 

Nach der Gehzeit den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig in zwei Hälften teilen und jeweils mithilfe von etwas Mehl ca. 2-3 mm dick ausrollen. Nun könnt ihr sie entweder etwas eigenwillig mit einem Pizzaschneider zu Crackern schneiden, oder Ausstecher verwenden.

 

Ein Rost mit Backpapier auslegen, die Cracker darauf verteilen und im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten goldbraun backen. Die Teigmenge ergibt zwei Bleche.

 

 

Anschließend auf einem Rost komplett abkühlen lassen. Die Cracker halten sich lange frisch, allerdings sollten sie dazu unbedingt luftdicht verpackt werden!






Zutaten Minced Meat Pie [vegetarisch]:

  • 300 g Dinkelmehl

  • 150 g Butter

  • etwas Salz

  • 1 Bund Suppengrün

  • 1 Chilischote

  • 5-6 getrocknete Steinpilze

  • etwas Gerstenmalz, Melasse oder Rübensaft

  • 1 Paket [170 g] Soja-Hack, trocken

  • 300 ml Gemüsebrühe

  • 1 kleine Dose weiße Bohnen

  • Pfeffer, Salz, Bockshornkleesamen

 

Aus Mehl, Butter und etwas Salz einen Mürbteig kneten,falls er zu fest ist, eiskaltes Wasser esslöffelweise dazu geben. 2/3 des Teiges in eine Tarteform geben und bei 180 °C etwa 15 Minuten vorbacken.

 

Das Suppengrün und die Chilischote fein würfeln, die Steinpilze einweichen und anschließend fein hacken. In einem Topf etwas Öl erhitzen und die Gemüsewürfel kräftig anbraten. Die Steinpilze dazu geben und auch anbraten. Etwas Gerstenmalz dazugeben und dann mit Wasser ablöschen, so dass das Gemüse knapp bedeckt ist. Deckel auf den Topf und etwa 30 Minuten kochen lassen.

 

Das Sojahack mit der heißen Gemüsebrühe übergießen und quellen lassen. [Nach Vorschrift auf der Packung]. Überschüssige Brühe nach Ende der Quellzeit abgießen.

 

Kurz vor Ende der Kochzeit die Bohnen samt Wasser zum Eintopf geben. Ohne Deckel noch etwas kochen lassen, damit die Sauce noch etwas eindickt. Das Sojahack dazu geben und nach Geschmack würzen.

 

 

Den Rest des Teigs so ausrollen, dass er die Tarteform abdeckt. Gemüse-Sojahack-Mischung auf dem vorgebackenen Teig verteilen, den ausgerollten Deckel darauf legen, in die Mitte des Teigdeckels ein Kreuz einschneiden, damit der Dampf entweichen kann. Bei 180°C etwa 30 Minuten backen.






Zutaten Pavlova-Eis mit Mohn und Kiwi-Kompott:

  • 1 Dose gesüßte Kondensmilch

  • 1 kleine Dose ungesüßte Kondensmilch

  • ½ Tüte Baisers

  • 1 EL Mohn

  • ½ Päckchen Sojasahne zum Schlagen

  • Zucker nach Geschmack

  • 3 Kiwis, gewürfelt

  • 1 EL Himbeergeist [optional]

Die Kondensmilchsorten miteinander verrühren, den Mohn dazu geben.

 

Die Sojasahne steif schlagen, gegebenenfalls süßen [Ich habe an dieser Stelle den Zucker weggelassen]. Unter die Kondensmilch-Mohn-Mischung heben.

 

In eine kältebeständige Form füllen und in den Tiefkühler stellen. Nach drei bis vier Stunden herausnehmen und das grob zerkleinerte Baiser unterheben. Zurück in den Tiefkühler und mehrere Stunden, am besten über Nacht dort lassen.

 

 

Vor dem Servieren die Kiwis kurz anschmoren und mit etwas Himbeergeist [oder Zitronensaft] ablöschen. Die Früchte nicht zu weich kochen. Zusammen mit dem Eis servieren.



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