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Ravioli mit Radieschenblätter-Pesto und Tomaten-Improvisation


RAVIOLI MIT RADIESCHENBLÄTTERPESTO

 

[für 4 Portionen]

 

Wenn ich mich mit der Küche eines bestimmten Landes beschäftige, wandere ich meistens ganz automatisch zu den gefüllten Teigtaschen. Denn die gibt es in den meisten Küchen dieser Welt und neben Brot gehören sie zu meinen absoluten Lieblingsgerichten. Seien es nun japanische Gyozas, russische Manti, argentinische Empanadas oder die schwäbischen Maultaschen. Sie alle sind einfach lecker und unglaublich wandelbar.

 

Natürlich dürfen auch die italinischen Ravioli in dieser Aufzählung nicht fehlen. Es gibt sie bereits seit dem Mittelalter und sie gehören heute zu den beliebtesten Exportschlagern aus der Küche Italiens. Ursprünglich als Resteverwertung für übriggebliebenen Braten gedacht, kennen wir sie heute mit einer Vielzahl verschiedener Füllungen. Am bekanntesten ist wohl auch einer meiner Favoriten: Ricotta-Spinat.

 

Ihr Name kommt übrigens vom alt-italienischen Wort ‘riavvolgere’, was so viel bedeutet wie einwickeln oder einpacken. Wir packen in unsere Ravioli eine herzhaft würziges Pesto, dessen Hauptzutat leider allzu häufig im Biomüll landet: Radieschenblätter. Ich habe mich selber lange nicht heran getraut, aber ihr milder-würziger und leicht scharfer Geschmack ist perfekt für ein gutes Pesto. Noch dazu stecken die Vitamine aus der Knolle häufig noch konzentrierter in ihren Blättern, was sie zu einem richtigen Gesundheitswunder macht.

 

Die ‘Tomaten-Improvisation’ ist eine klassische Kreation aus dem, was eben noch so da war, aber wir fanden sie so gut, dass es sie nun häufiger geben wird.

 

Beim Nudelteig ist eigentlich nur wichtig, dass er lange genug ruht und anschließend [am besten mit einer Nudelmaschine] ganz dünn ausgerollt wird, damit er beim Kochen auch weich wird. Die Italiener machen die Nudelproduktion nicht umsonst zu einer Teamarbeit: mit mehreren macht es nicht nur mehr Spaß, die Arbeitsschritte gehen auch leichter von der Hand.

 

 

Und bei der Kochzeit sollte man es einfach halten wie der erste ‘Promi-Koch’ des Mittelalters Maestro Martino es seinerseit niederschrieb: vier Vater-Unser und die Nudeln sind al dente.



Zubereitung

 

Zutaten für das Radieschenblätter-Pesto:

  • 30 g frische und gewaschene Radieschenblätter [etwas welke Blätter einfach in eiskaltes Wasser werfen und sie erleben einen zweiten Frühling!]

  • 1 Knoblauchzehe

  • 75 ml Olivenöl

  • 75 g Haselnusskerne

  • 35 g fein geriebener Parmesan

  • Salz, Pfeffer

Radieschenblätter, Knoblauch und Olivenöl in einem Mixer zu einer glatten Masse pürieren. Die Nüsse ohne fett in einer Pfanne anrösten und hinzugeben. Alles miteinander pürieren.

 

Das Pesto anschließend umfüllen, den Parmesan unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

 

Tipp: Das Pesto am besten am Vortag zubereiten und über Nacht ziehen lassen!

 

 

Zutaten für den Pasta-Teig:

  • 3 Eier [Größe M]

  • 3 EL Olivenöl

  • 300 g Semola bzw. Normales Mehl

  • 2 TL Kurkuma

Die Eier mit dem Olivenöl schaumig rühren. Mehl und Kurkuma mischen und anschließend löffelweise zur Ei-Öl-Mischung geben, bis ein glatter Teig entsteht.

 

Manchmal braucht man nicht das gesamte Mehl, manchmal müsst ihr noch etwas hinzugeben. Das kommt immer auf die Größe der Eier kann. In den Teig kommt übrigens bewusst kein Salz!

 

Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

 

 

Fertigstellung:

 

Den Teig nun mit dem Nudelholz oder der Nudelmaschine sehr dünn ausrollen. Man sollte schon fast durch ihn hindurch sehen können.

Teilt euch den Teig in mehrere Portionen und schneidet die entstehenden Teigbahnen in Streifen. Auf die eine Hälfte des Streifen im Abstand von ca. 5 cm Füllung setzen, die andere Teighälfte darüberschlagen.

 

Vorsichtig die Luft herausdrücken und mit einem Ravioli-Ausstecher oder einem Messer teilen. Wer keinen Ausstecher hat, kann die Ränder mit einer Gabel runherum festdrücken.

 

Die Nudeln kurz trocknen lassen.

 

 

Zutaten für die Soße:

  • 1 kleine rote Zwiebel

  • 1 Knoblauchzehe

  • Olivenöl

  • 1 Dose Tomaten, stückig

  • Salz, Pfeffer

  • Zucker

Zwiebel und Knoblauch fein hacken und im Olivenöl so lange braten, bis sie beginnen braun zu werden. Die Tomaten hinzugeben und kurz mit schmoren. Soße mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.

 

 

Die Nudeln in ausreichend Salzwasser ca. 3-4 Minuten garziehen lassen. Mit Soße und nach Belieben Parmesan servieren.



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