Bakewell Tarte mit Apfel und Ingwer

BAKEWELL TARTE MIT APFEL UND INGWER

[für eine Tarteform mit 24 cm Ø]

Ich hege mittlerweile eine wahre Leidenschaft für das Stöbern in Back- und Kochbüchern, Zeitschriften und Omas alter Küchenbibliothek. So gut wie jedes Mal stoße ich auf neue Ideen und meine Notizen zu der ausgiebigen Recherche sprengen langsam mein Notizbuch. Dennoch werde ich einfach nicht müde durch die Seiten in ferne Länder, Kulturen und Welten einzutauchen, jede mit einer ganz eigenen kulinarischen Ausprägung.

So bin ich auf die britische Bakewell Tarte gestoßen, angeblich eine Variation des traditionellen Bakewell-Pudding. Sie besticht durch einen knusprigen Mürbeteig, bestrichen mit Marmelade und gekrönt durch eine Frangipane-Masse, also einer cremigen Mandelfüllung.

Angeblich ist dieses köstliche Gebäck durch ein Missgeschick entstanden. In der Stadt Bakwell in der Grafschaft Derbyshire erzählt man sich, dass eine unerfahrene Küchenhilfe im White House Inn versehentlich die Eiermasse auf der Tarte verteilte, anstatt sie in den Teig zu geben. Geboren war der Bakewell Pudding. Und auch wenn diese Theorie heute erwiesenermaßen als falsch gilt, gibt es in Bakewell noch immer zahlreiche Bäckereien, die die Geschichte touristisch aufleben lassen.

Unsere Variante orientiert sich am Original, allerdings verwenden wir feines Apfelgelee, dass mit einem Hauch Ingwer verfeinert wird. Beide Aromen harmonieren perfekt mit der süßen Mandelmasse und dem knusprigen Mürbeteig.

Am besten serviert man die Tarte zum Kaffee, zu einer Tasse schönem heißen Tee [der, da sind sich die Briten einig, hat die Kraft jedes noch so große Problem zu lösen] oder man macht es wie im Heimatland des Kuchens und genießt ihn als Dessert mit einer Kugel Vanilleeis.

Zubereitung

Zutaten für den Mürbeteig:

150g Dinkelmehl Typ 630
100g Dinkelvollkornmehl
Salz
125g kalte Butter; gewürfelt
2 Eigelbe [Größe M]

6 EL Apfelgelee
½ TL gemahlenen Ingwer

Mehlsorten mit Salz mischen. Anschließend mit Butter, Eigelben und 3-4 EL kaltem Wasser zu einem glatten Teig verkneten.

Teig in Frischhaltefolie wickeln und ½ Stunden in den Kühlschrank legen.

Das Apfelgelee in einer Schüssel mit dem Ingwer verrühren und ebenfalls kühlstellen.

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Nach der ½ Stunde, den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und 4 mm dick ausrollen. Locker über ein Nudelholz wickeln und in einer gefettete, bemehlte Tarteform ausbreiten. Diese damit auskleiden, überschüssigen Teig zusammenkneten und nochmals in den Kühlschrank legen.

Ein Backpapier mit trockenen Linsen / Reis / oder Bohnen beschweren und auf den Teig legen. Im vorgeheizten Backofen 15 Minuten blindbacken.

Herausnehmen, Backpapier entfernen und etwas abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten.

Zutaten für die Füllung:

80g Butter
75g Zucker
125g gemahlene Mandeln
1 Ei [Größe M]

1 Eigelb
2 EL Haferdrink [oder Milch]
[Optional: 2-3 EL gehobelte Mandeln]

Die Butter mit dem Zucker bei niedriger Hitze zerlassen. Vom Herd ziehen, Mandeln und das Ei unterziehen und alles so lange verrühren, bis eine glatte, streichfähige Masse entstanden ist.

Nun das Apfelgelee auf dem abgekühlten Boden verstreichen, anschließend die Füllung darauf verteilen. Die Teigreste erneut ausrollen, in Streifen schneiden und auf der Mandelfüllung zu einem Gitter anordnen.

Eigelb und Haferdrink verrühren und die Teigstreifen damit bestreichen und nach Wunsch mit den gehobelten Mandeln bestreuen.

30-35 Minuten backen, anschließend herausnehmen und auskühlen lassen. Das Gelee in der Tart ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr flüssig und der Kuchen dementsprechend wackelig. Nach dem Auskühlen ist aber alles schnittfest.

Guten Appetit!

Tipp: Die Bakewell Tart lässt sich mit jeder beliebigen Marmelade zubereiten. Köstlich sind neben den Klassikern wie Edbeer, Himbeer oder Aprikose auch ein aromatisches Pflaumenmus, Johannisbeer- oder Kirschmarmelade. Wer es frischer mag, kann auch ein Lemoncurd verwenden. Einfach die 6 EL Apfelgelee im Rezept durch eure bevorzugte Füllung ersetzen und ran an den Herd!