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Tarte Tatin aux carottes


TARTES TATINS AUX CAROTTES

 

[für eine Tarteform mit 26 cm Ø]

 

Sie gehört nach Frankreich, wie die Weißwurst nach Bayern, das Gulasch nach Ungarn oder die Tea Time ins Vereinigte Königreich: die Tarte Tatin. Der ‘auf dem Kopf gebackene’ Apfelkuchen ist ein zeitloser Klassiker und so gut wie jeder wird ihn kennen. Die Geschichte seiner Erfindung ist umstritten, aber man erzählt sich die ein oder andere wirklich charmante Anekdote über seine Geburtsstunde.

 

Die Schwestern Tatin, Stephanie und Caroline, sollen die Tarte 1889 als Folge eines Missgeschicks erfunden haben. Die beiden führten ein von den Eltern übernommenes Hotel mit Restaurant. In der einen Version erzählt die Geschichte, dass eine der beiden ganz zerstreut eine Form mit Äpfeln in den Ofen schob, nur um festzustellen, dass sie den Teig vergessen hatte. Schnell knetete sie einen zusammen und legte ihn einfach obenauf, um den Kuchen später zu stürzen. In der anderen Version ließ eine der beiden einen Apfelkuchen fallen. Die Obstschicht überlebte den Sturz, nicht aber der Teig. Aus diesem Grund bereitete sie einen neuen und legte ihn einfach obenauf.

 

Wie es nun genau zur Erfindung des Klassikers kam ist letztendlich zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass die tarte köstlich ist und es einem wahren Nervenkitzel gleichkommt sie zuzubereiten. Denn wenn man sie stürzt, setzt jedes Mal kurz der Herzschlag aus und man ist gespannt, was sich jeden Augenblick offenbart.

 

Unsere Version kommt heute ausnahmsweise mal herzhaft daher: karamellisierte Möhren auf einem knusprigen Mürbeteig und veredelt mit einem Schafskäse-Pinienkern-Crumble. Ich sage euch, diese Geschmackskombination wird euch umhauen und auch für Gäste ist es das perfekte Angeber-Rezept. Dabei ist die Herstellung gar nicht kompliziert.

 

Wer mag, kann statt des Mürbeteigs auch Blätterteig verwenden. Was nun der bessere Teigbegleiter der Tarte Tatin ist, wird heftig diskutiert, ist letztendlich aber einfach Geschmackssache. Ich persönliche ziehe den Mürbeteig vor, weil er beim Backen einfach so herrlich knusprig wird und perfekt zu den weichen Möhren passt.

 



Zubereitung

 

Zutaten für den Mürbeteig:

  • 150g Dinkelmehl Typ 630

  • 100g Dinkelvollkornmehl

  • Salz

  • 125g kalte Butter

  • 1 Ei [Größe M]

  • 2 TL braunen Zucker

Alle Zutaten rasch zu einem festen Mürbeteig kneten. Sollte sich der Teig nicht verbinden, einfach 1-2 EL kaltes Wasser hinzufügen. Anschließend in Frischhaltefolie wickeln und kalt legen.

 

 

Zutaten für den Belag:

  • 400g geschälte Möhren

  • 2 EL Butter

  • 3-4 EL [Wald-]honig

  • Salz

  • 2 EL Rotweinessig

 

Zutaten für den Cheddar-Crumble:

  • 100g Cheddar

  • frische Petersilie

  • 2-3 EL Pinienkerne

 

Die Möhren in schmale Streifen schneiden und in Salzwasser bissfest garen.

Anschließend Butter und Honig bei mittlerer Hitze in einer Pfanne zerlassen. Wenn es anfängt leicht zu blubbern, die Möhren hinzugeben und karamellisieren lassen. Nach Geschmack noch etwas Salzen und den Essig hinzugeben.

Kurz kochen lassen, dann vom Herd nehmen und lauwarm abkühlen lassen.

 

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

 

Die karamellisierten Möhren nun auf dem Boden einer gefetteten Tarteforme verteilen, einen schmalen Rand freilassen. Die übrig gebliebene Flüssigkeit in der Pfanne nicht wegschütten!

 

Den Teig ca. 3 mm dick ausrollen, daraus einen Kreis ausschneiden, der etwas größer ist, als die Form, die ihr verwendet.

Den Teig über die Möhren legen und den Rand etwas darunter schieben.

 

Im Vorgeheizten Backofen 20-25 Minuten backen.

 

Den übriggebliebenen Teig zusammenkneten und zu Streuseln verarbeiten. Diese auf einem Streifen Backpapier 10-12 Minuten zur Tarte in den Ofen legen, bis sie beginnen braun zu werden.

 

 

Fertigstellung:

 

Die gebackene Tarte 5 Minuten ruhen lassen. Derweil den Cheddar [je nach Konsistenz] würfeln oder in verschieden große Stücke zerbröseln. Petersilie fein hacken und die Pinienkerne in einer Pfanne ohne fett goldbraun anrösten.

 

Cheddar, Petersilie und Pinienkerne mit den extra gebackenen Streuseln vermengen.

 

Anschließend ein Hitzebeständiges Brett auf die Tarteform legen und beides mit einem Schwung herumdrehen. Die Form anheben und die fertige Tarte mit der restlichen Soße aus der Pfanne beträufeln. Den Crumble entweder auf der Tarte verteilen oder dazu servieren.

 

Dazu passt ein frischer Salat und ein Dip aus Sauerrahm, Salz und Pfeffer.


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