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Zwei Kreationen mit Spekulatius

EINE GEWÜRZMISCHUNG, ZWEI PLÄTZCHEN

 

Es gibt so ein paar Dinge, die sind untrennbar mit der Adventszeit und Weihnachten verbunden. Eines davon ist ganz sicher der Geruch und natürlich der Geschmack von Spekulatius. In meiner Grundschulzeit war es während der Adventszeit ganz üblich, dass jeder ein Glas mit einer Kerze mitbrachte. Die wurden dann auf der Fensterbank gesammelt und regelmäßig angezündet, um vor Unterrichtsbeginn einer Weihnachtsgeschichte zu lauschen. Dieser Brauch war gleichzeitig untrennbar damit verbunden, dass unsere Lehrerin Kekse mitbrachte … also eben meistens Spekulatius, weil ich kaum ein Kind kenne, dass die knusprigen Plätzchen nicht mag.

 

Der Geruch lag also für den Rest des Tages in der Luft. Als Kind war Spekulatius für mich kein Gewürz, eher ein Gefühl. Ein Gefühl der Vorfreude auf Weihnachten, den ersten Schnee, die Geschenke und die Gemütlichkeit. Irgendwie denke ich, dass man Jahreszeiten und Feiertage nie wieder so intensiv erlebt wie als Kind und trotzdem hole ich mir die Erinnerungen an dieses ganz bestimmte Spekulatius-Gefühl gerne zurück, denn wenn wir ihn Zuhause selber backen, dann duftet das ganze Haus herrlich weihnachtlich und ich muss an diese sorgenfreie Zeit in der Grundschule denken.

 

Auch in diesem Jahr wollten wir unbedingt wieder mit Spekulatius backen. Doch dieses Mal auf zwei ganz unterschiedliche Arten, um mal etwas Neues und Anderes zu probieren. Herausgekommen sind zwei Plätzchen-Varianten, die zwar auf der selben Gewürzmischung basieren, aber doch ganz unterschiedlich schmecken. Sie eignen sich perfekt zum Verschenken … oder natürlich zum selber vernaschen und genießen!

 

 

Worauf wartet ihr also noch? Ran an die Öfen und backt euch euer ganz eigenes Spekulatius-Gefühl!


BESCHWIPSTE SPEKULATIUS-KIRSCH-PLÄTZCHEN

 

[für 20-30 Stück; je nach dem welchen Ausstecher ihr wählt!]

 

Diese Variante gefällt mir besonders gut, weil sie mal mit dem klassischen Plätzchenmuster bricht und Spekulatius mit dem ganz besonderen Aroma des Kirschwassers kombiniert. Quasi eine Fusion der Schwarwälder und des Weihnachtsgebäcks. Der klassische Spekulatius dient ihr als schützende Hülle für eine zartschmelzende Schokofüllung mit einem ordentlichen Schuss Kirschwasser. Alle Zutaten lassen sich übrigens auch super verdoppeln, wenn ihr eine größere Menge backen wollt!

 

Zubereitung

 

Zutaten für den Teig:

 

  • 250g Mehl

  • 50g gemahlene Mandeln

  • 60g Zucker

  • 15g Spekulatiusgewürz

  • Salz

  • 125g kalte Butter; gewürfelt

  • 1 Ei [Größe M]

 

Alle Zutaten schnell zu einem Teig kneten. Diesen in Frischhaltefolie wicklen und ½ Stunde in den Kühlschrank legen.

 

Nach der Kühlzeit den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Den Teig ca. 4 mm dick ausrollen und ausstechen. Bei der Wahl des Ausstechers seit ihr ganz frei. Er sollte allerdings kein zu feines Motiv zeigen, da die Kekse später auch zusammenhalten müssen.

Ich habe mich ganz schlicht für einen Kreis entschieden.

 

Die fertigen Kekse ca. 10-12 Minuten backen. Anschließend auf einem Rost komplett auskühlen lassen.

 

 

Zutaten für die Füllung:

 

  • 100g Zartbitterkuvertüre

  • 50 ml Kirschwasser

 

Die Zartbitterkuvertüre fein hacken und mit dem Kirschwasser über einem Wasserbad schmelzen. Die Schüssel darf das Wasser nicht berühren!

 

Sobald alles geschmolzen ist herunternehmen und unter Rühren abkühlen lassen. Sobald ihr merkt, dass die Füllung beginnt dicker zu werden, könnt ihr füllen.

 

Dazu jeweils einen Keks nehmen, mit der Creme bestreichen [nicht zu viel sonst quillt es heraus!] und einen zweiten Keks daraufsetzen.

Die fertigen Kekse auf einem Backblech mit Backpapier ganz fest werden lassen.

 

 

Zum Garnieren:

 

  • 50g Vollmilchkuvertüre

  • ca. 25g gehobelte Mandeln

 

Die Schokolade über dem Wasserbad schmelzen, anschließend einen Klecks auf die Kekse setzten und die Mandeln darüberstreuen.

 

Natürlich könnt ihr die Kekse auch auf eine andere Art verzieren. Da seid ihr ganz frei!

 

 

Tipp!: Ihr habt etwas von der Schokofüllung über? Und vielleicht sind auch noch Spekulatius-Reste vom Ausstechen übriggeblieben? Dann macht ein Dessert daraus! Einfach den Rest Füllung mit 250g Magerquark verrühren. Den Spekulatius zerbröseln. Creme und Kekse in Gläsern schichten und kühlstellen! 

 

 

 



VOLLKORNKEKSE MIT VERFÜHRERISCHEM SPEKULATIUSKARAMELL

 

[für 20-30 Stück; je nach dem welchen Ausstecher ihr wählt]

 

Die Idee zu diesen Kekse kam mir ganz spontan. Ich wollte schon immer einen Mürbeteig aus reinem Vollkornmehl machen und auch die Idee mit der Karamellfüllung ist nicht neu in meinem Kopf. Aber als die zuckrige Masse dann so vor sich hin köchelte viel mein Blick auf das Spekulatiusgewürz und ich dachte bloß ‘Was wenn man...’. Die Tester waren begeistert und ich habe mich entschieden das Rezept mit euch zu teilen. Auch hier lässt sich die Menge gut verdoppeln.

 

Zubereitung

 

Zutaten für den Teig:

  • 250g Dinkelvollkornmehl

  • 1 TL Weinsteinbackpulver

  • 30g Zucker [es ist bewusst wenig, denn die Füllung ist wirklich süß!]

  • Salz

  • 125g kalte Butter; gewürfelt

  • 1 Ei [Größe M]

  • Vanille

 

Alle Zutaten rasch zu einem glatten Teig kneten. Wenn das Ei etwas kleiner war, kann es sein, dass ihr noch 2-3 EL Milch oder kaltes Wasser braucht. Den Teig anschließend in Frischhaltefolie gewickelt etwa ½ Stunde kühl legen.

 

Nach der Kühlzeit den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Den Teig ca. 4 mm dick ausrollen und Kekse ausstechen. Ich habe einen Kreis gewählt, ihr seid dabei aber ganz frei. Das Motiv darf nur nicht zu fein sein, weil es sich ansonsten schwer füllen lässt.

 

Aus der Hälfte der Kekse nun auch die Mitte ausstechen [z.B. mit einem kleinen Herz oder dem Aufsatz einer Spritztülle].

 

Die Kekse ca. 10-12 Minuten backen und anschließend auf einem Rost ganz abkühlen lassen.

 

 

Zutaten für die Füllung:

 

  • 100g Zucker

  • 75 ml Sahne

  • 20g Butter

  • Salz

  • 3 TL Spekulatiusgewürz

 

Zucker, Sahne und Butter in einem Topf aufkochen lassen. Das Salz hinzugeben. Anschließend bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren einkochen lassen. Das kann einige Zeit dauern. Aber ihr werdet merken wenn die Masse langsam dunkler und zäher wird.

 

Den Herd nun ausschalten und die Masse in eine Schüssel umfüllen. Das Gewürz unterheben und das Karamell anschließend komplett auskühlen lassen. Dabei solltet ihr zwischendurch immer wieder umrühren.

 

Sobald alles abgekühlt ist, kann das Füllen beginnen. Dazu einen Keks ohne ausgestochene Mitte nehmen, mit dem Karamell bestreichen [nicht zu dick und etwas Rand lassen!] und anschließend einen Keks mit Loch darauf setzen. Das Karamell sollte etwas durch das Loch quellen, aber dafür nicht zu fest drücken.

 

Die Kekse nun auf einem Backblech mit Backpapier komplett fest werden lassen. Wenn ihr mögt, könnt ihr sie anschließend noch mit Schokolade verzieren. Sie machen aber auch schlicht sehr viel her!

 

Tipp!: Kekse und Füllung über? Dann einfach die Vollkornkekse zerbröseln und unter das restliche Karamell rühren. Aus der Masse Kugel drehen und diese im Kühlschrank kalt stellen. Das Konfekt schmeckt ebenso gut wie die Kekse und lässt sich in einer Dose kühl lagern.

 

 

 

 

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