· 

Januar Challenge: Vegetarische Eggs Benedict und Salat mit Green Goddess Dressing


JANUAR CHALLENGE

 

MICHAEL TOLLIVER [STADTGESCHICHTEN VON ARMISTEAD MAUPIN]

 

VEGETARISCHE EGGS BENEDICT UND SALAT MIT GREEN GODDESS DRESSING

 

[für 4-6 Portionen]

 

Das geht gut los. Die erste Challenge in diesem noch jungen Jahr und wir gehen gleich ans [emotional] Eingemachte. Die Buchreihe mit der ich mich im Januar beschäftigen musste, gehört nämlich zu meinen absoluten Lieblingen. Ich hüte sie beinahe wie einen kleinen Schatz und das obwohl sie erst vor wenigen Jahren in mein Leben getreten ist.

 

Barbara hat die Bücher selbst verschlungen und mich immer wieder auf sie aufmerksam gemacht. Lange war ich nicht besonders motiviert es mal zu probieren, aber als irgendwann Mal kein anderes Buch im Haus war, ich aber dringend neuen Lesestoff brauchte, habe ich den ersten Teil zur Hand genommen und mich innerhalb weniger Seiten verliebt.

 

Armistead Maupins Tales Of The City waren ursprünglich Fortsetzungsgeschichten, die wöchentlich in namenhaften Zeitungen San Franciscos veröffentlicht wurden. Später fasste man die einzelnen Veröffentlichungen zusammen und machte ingesamt 6 Romane daraus. 

 

Für mich sind sie ein Spiegel des Lebensgefühls der 70er und 80er Jahre in San Francisco, der künstlerischen und freigeistigen Menschen. Darüber hinaus stellen sie einen wichtigen Teil der queeren Kultur da. Mitglieder der LGBTQ-Community sind Handelnde und Sympathieträger. Man erfährt so viel über ihr Leben, ihre Ängste und den täglichen Kampf mit der Gesellschaft und den Vorurteilen.

 

Im Mittelpunkt stehen verschiedene Personen mit ihren jeweiligen Handlungssträngen, die aber alle [manchmal auf die verrückteste Weise] miteinander verbunden sind. 

 

Zu Beginn treffen wir Mary Ann Singleton. Eine junge Frau aus Cleveland, die es in die Großstadt zieht und sich deshalb, ohne ihrer Familie etwas zu sagen, nach San Francisco aufmacht. Nach einigen Startschwierigkeiten, gerät sie an Anna Madrigal, die in der Barbary Lane 28 ein paar Wohnungen untervermietet. Ihre Entscheidung sich dort eine Wohnung zu nehmen katapultiert sie Mitten ins bunte San Francisco der späten 70er Jahre und sie trifft so auf die verrücktesten und liebenswürdigsten Menschen:

 

Mona, die  Hippiefrau mit einem kleinen Drogenproblem, Brian den Schürzenjäger mit Bindungsangst oder den schwulen, liebenswürdigen Michael, der von allen nur Mouse genannt wird [um nur ein paar zu nennen!] Darüber hinaus begleiten Liebhaber und Freunde die Bewohner der Barbary Lane 28 durch ihr Leben und die Abenteuer, die sich darin abspielen. 

 

Ohne darüber hinaus viel zu verraten, kann ich versprechen, dass einem mit den Büchern niemals langweilig wird. Sie sind kurzweilig, nicht zuletzt durch den journalistischen Stil des Autors und lesen sich so weg. Über einen Zeitraum von 2 Jahrzehnten hinweg begleiten sie sie die Charaktere und fesseln einen mit immer neuen, teilweise abstrusen, Wendungen und Verwicklungen. Man merkt, dass Maupin viele wahre Geschichten und Gerüchte aus seiner Zeit in San Francisco mit einfließen ließ. 

 

In einem Interview hat Maupin selbst folgendes dazu gesagt: „Ich habe über mein Leben geschrieben und wie ich es geliebt habe.“

 

Ich habe die Bücher stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen. Denn wenn sie im einen Moment eine so witzige Geschichte erzählen, das es einem vor Lachen die Tränen in die Augen treibt, so sind sie im nächsten Augenblick doch stets auch tiefgründig und gesellschaftskritisch. Besonders im Bezug auf Themen, die die queere Gemeinschaft betreffen.

 

Im Mittelpunkt meiner Challenge stand erwähnter Michael ‚Mouse‘ Tolliver. Eine Figur, von der ich mit Fug und Recht behaupten kann, dass sie zu meinen liebsten Charakteren aus Büchern, Film und Fernsehen gehört. Man fiebert mit ihm mit, hofft für ihn endlich den richtigen Kerl zu treffen und weint, wenn sich mal wieder etwas gegen ihn wendet. Sein Coming-Out und die Reaktion seiner Eltern hat mich wütend und gleichzeitig unermesslich traurig gemacht. Ich glaube sie steht für genau das, was auch heute noch so viele homosexuelle Menschen tagtäglich durchmachen müssen.

 

Zu Beginn der Bücher ist er eine wichtiger Nebencharakter, aber mit der Zeit wird er zum Träger der Geschichte rund um die Barbary Lane 28. Ich glaube in ihm steckt ein großer Teil von Armistead Maupin selbst, was ihn noch authentischer und liebenswürdiger macht. Auch der Autor selbst lebte als junger Schwuler im San Francisco der 70er, als Teil dieser bunten Welt. Es sind vor allem Michaels Humor und die immer positive Art dem Leben zu begegnen, die mich faszinieren und berühren.



Um mich Michael kulinarisch zu nähern, habe ich mir den ersten Band der Serie geschnappt und bin auf eine Szene gestoßen, in der er Mary Ann davon überzeugt San Francisco nicht zu verlassen und der Stadt noch eine Chance zu geben. Sie essen zu Abend und es gibt Salat mit Green Goddess Dressing. Diesem Klassiker der Küche San Franciscos habe ich meinen eigenen Stempel aufgedrückt und ihn statt mit Avocado mit Erbsen zubereitet. Zusammen mit grünem Salat, Pfirsich, Paprika und Sprossen ist er eine leichte und köstliche Begleitung zu jedem herzhaften Gericht.

 

In einem späteren Buch ist Michael mit Freunden Campen. Einer aus der Truppe ist für die Verpflegung zuständig und zaubert jeden Morgen aufs Neue fantastische Eggs Benedict. Eine Szene, die ich irgendwie immer im Kopf behalten habe und die für mich untrennbar mit dem Buch verbunden ist. Der Challenge Eggs Benedict vegetarisch umzufunktionieren habe ich mich gerne gestellt! Herausgekommen ist eine geniale Alternative mit einem Schinken aus eingelegtem Sellerie. Zusammen mit hausgemachten Toasties, Ei und einer Friendly-Hollandaise ist meine Variante absolut zu empfehlen und hätte so sicherlich auch Michael gefallen.




Zubereitung

 

VEGETARISCHE EGGS BENEDICT MIT TOASTIES, SELLERIE-SCHINKEN, FRIENDLY HOLLANDAISE UND EI

 

Zutaten für den Sellerie-Schinken:

 

  • 200 ml Rote-Bete-Saft
  • 10 g Olivenöl
  • 2 EL Sojasauce
  • 2 EL Ahornsirup
  • 2 TL Senf
  • 3 Tropfen Liquid Smoke [alternativ geräuchertes Paprikapulver]
  • Edelsüßes Paprikapulver
  • 1-2 EL gefriergetrocknete Zwiebeln
  • Salz, Pfeffer
  • 1/2 Sellerieknolle

 

Alle Zutaten für die Marinade gründlich miteinander verrühren. Den Sellerie schälen und in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Diese in die Marinade geben und alles ca. 8-9 Stunden ziehen lassen. Zwischendurch schütteln oder rühren.

 

 

Zutaten für die Toasties: 

 

  • 50 g Dinkelvollkornmehl
  • 300 g Dinkelmehl Typ 630
  • Salz
  • 10 g frische Hefe
  • 20 g Waldhonig
  • 30 g weiche Butter
  • ca. 150-200 ml Haferdrink oder Milch

 

Mehl und Salz mischen. Die Hefe mit Honig und etwas Wasser verrühren, zum Mehl geben. Alles mit Butter und Haferdrink zu einem geschmeidigen, nicht klebrigen Teig verarbeiten. Diesen in eine saubere Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur ca. 5-6 Stunden ruhen lassen.

 

Den Ofen auf 160°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

 

Anschließend in 8 Portionen teilen und zu dünnen, runden Fladen formen. Diese in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze von beiden Seiten ca. 3-4 Minuten backen. Im Ofen fertig backen.

 

 

Zutaten für die Sauce Hollandaise:

 

  • 40 g Salzcracker
  • 2 EL Creme légère
  • 2 EL Frischkäse Rahmstufe
  • etwas Weißweinessig
  • Paprika, Muskat
  • Haferdrink oder Milch
  • Ahornsirup
  • Salz, Pfeffer

 

Cracker mit Frischkäse und Gewürzen in einen Mixer geben und pürieren. Dabei so viel Haferdrink zugeben, dass eine cremige Sauce entsteht. Diese mit Sirup, Salz und Pfeffer abschmecken.

 

 

Fertigstellung:

 

  • Öl zum Braten
  • 4-6 Eier [1 Ei pro Person]

 

 

Zur Fertigstellung den Sellerie aus der Marinade nehmen, abtupfen und in etwas Öl knusprig braten.  

 

[Die Marinade eignet sich hervorragend für eine vegane Bratensauce.]

 

Die Eier je nach Wunsch kochen. Wir haben versucht pochierte Eier zu machen, was allerdings nicht ganz gelungen ist. Deshalb waren es hinterher eher hartgekochte Eier, was aber auch sehr lecker war!

 

Die Toasties aufschneiden, mit Schinken belegen, das Ei darauf setzen und alles mit der Hollandaise servieren.





SALAT MIT GREEN GODDESS DRESSING

 

Zutaten für das Dressing:

 

  • 50 g TK-Erbsen [aufgetaut]
  • 150 g Griechischen Joghurt
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 2 EL Zitronensaft
  • Worcestershiresauce
  • Petersilie, Schnittlauch, Basilikum; fein gehackt [frisch oder TK]
  • Ahornsirup
  • Salz, Pfeffer

 

Erbsen mit Joghurt, Knoblauch und Zitronensaft [und eventuell mit etwas Wasser] cremig pürieren. Anschließend Worcestershiresauce und Kräuter unterrühren und mit Sirup, Salz und Pfeffer abschmecken. Etwas ziehen lassen.

 

  • Romanasalat
  • 1 Dose Pfirsich; natursüß
  • 1 Rote Paprika
  • Sprossen nach Wahl
  • Pistazien

 

Den Salat waschen und fein schneiden, auf einer Platte verteilen. Pfirsich und Paprika würfeln und darauf geben. Mit Sprossen und Pistazien toppen und mit dem Dressing servieren.

 

[Das Dressing eignet sich auch hervorragend als Dip für Brot oder ähnliches.]



Kommentar schreiben

Kommentare: 0